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1. Teil 5 = Oberstufe - S. 4

1905 - Glogau : Flemming
4 Scholastikern, namentlich dem englischen Franziskaner Roger Baco ich 1294) und dem deutschen als Albertus Magnus bekannten Dominikaner, Grafen Albert von Bollstädt ('s 1280),1 gründlichen Einblick in die Gedankenwelt des Aristoteles. So wurden die Ge- bildeten wieder von der Kugelgestalt der Erde überzeugt, und dieses Wissen war Voraussetzung für die Fahrt des Kolumbus (dgl. Mz 28). s Die mit Ma g alh 5 es ' Fahrt 1519 (vgl. M2 8) be- ginnende Reihe der Erdumsegelungen lieferte dann dem Volke den sinnfälligsten Beweis dafür, daß die Erde als rundlicher Körper frei im Weltall schwebt. 2. Neuzeit. Dem Ptolemäischen oder geozentrischen Welt- system, das bis zum 16. Jahrhundert allgemeine Anerkennung genoß und sich in manchen Kreisen noch länger als ein Jahrhundert behauptete, widersprach erst das Kopernikanische oder heliozentrische Welt- system, genannt nach seinem deutschen Urheber Nikolaus Kopper- nigk oder Coppernicus (wie er selbst schrieb).^ Dieser preußische Domherr wagte es, mit seiner in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahr- hunderts entwickelten Überzeugung von der Planetennatur der Erde zu den herrschenden Anschauungen in bewußten Gegensatz zu tretend Allerdings vermochte er das alte System nicht zu wider- legen, sondern nur darzutun, daß auch heliozentrisch alles Wesentliche erklärt werden könne; sa, seine Ausführungen enthielten sogar Punkte, die mit Recht angefochten wurden — aber seine Anschauung „gab dem Weltbau eine größere Einfachheit und — verglichen mit der astronomischen Mechanik des Altertums •— auch eine höhere Würde." 1 1193 in Schwaben geboren, war er 1260—1262 Bischof von Regensburg, brachte aber den größten Teil seines Lebens in Köln zu, wo er auch für den Beginn des Dombaues wirkte (vgl. Mg, S. 134/135). 2 Man schätzte allerdings den Erdradius zu klein und dachte sich Ost-Asien (Marco Polo! s. Mg 45) viel zu weit ausgereckt (vgl. Mg, S. 29, Anmerk. 1). Töricht aber war es, wenn noch im vorigen Jahrhundert behauptet wurde, Kolumbus hätte seine Fahrt unternommen, um die Kugelgestalt der Erde zu beweisen; daran zweifelte vielmehr schon Dante (f 1321) nicht mehr. — Für die Verbreitung der Kenntnisse des Altertums war es wichtig, daß seit der Mitte des 15. Jahrhunderts infolge der Eroberung Konstantinopels die Humanisten im Abendlande lehrten und daß gleichzeitig die Buchdruckerkunst erfunden wurde! (1472 erschien die erste gedruckte lateinische Ausgabe des Ptolemäus). 2 Er wurde am 19. Februar 1473 zu Thorn geboren; sein Vater stammte aus Frankenstein in Schlesien. Er studierte in Krakau und auf italienischen Hoch- schulen und wurde 1503 Ooctor clscrstorum; seit 1497 dem Domkapitel von Ermland angehörig, lebte er von 1512 an meist zu Frauenburg (am Frischen Haff), wo er im Mai 1543 starb — wenige Tage nachdem die Drucklegung seines Haupt- werkes „Os revolutionibus ordium coelestium“ (Nürnberg) vollendet war. 4 Auf seinem Denkmal zu Thorn wird er als „terrae motor, solis coelique stator“ bezeichnet. Daß schon der geistvolle Kardinal Nicolaus Cusanus (aus Kues [!ü§] an der Mosel) im 15. Jahrhundert die tägliche Drehung der Erde um ihre Achse gelehrt hat, scheint Kopernikus nicht gewußt zu haben.

2. Teil 5 = Oberstufe - S. 37

1905 - Glogau : Flemming
37 Februar den Sühn- und Reinigungsfeiern (ksbruam — reinigen). Dieser Schlußstellung gemäß wurde der Februar später der Schalt- tags-Monat. 1 Einheitliche Ordnung gewann der Kalender erst 45 v. Chr. durch C. Julius Cäsar, der nach den Vorschlägen des alexandri- nischen Astronomen Sosigenes den 12 Monaten die heute noch gültige Tagesdauer gab, dadurch das gewöhnliche Jahr zu 365 Tagen festsetzte und alle vier Jahre ein Schaltjahr zu 366 Tagen eintreten ließ. Dieser Julianische Kalender würde richtig sein, wenn das tropische Jahr genau 365 */4 Tage dauerte; daran fehlen aber 11 m 12b, und das macht in fast 128 Jahren 1 Tag aus. Die Ausschaltung dieses Fehlers wäre ziemlich einfach gewesen, wenn seine Größe frühzeitig in voller Schärfe bekannt gewesen wäre.1 2 Mit unzureichenden astronomischen Kenntnissen verquickten sich in den ersten christlichen Jahrhunderten verschiedenartige kirchliche Wünsche Zu geschraubten Kalenderrechnungen. Es handelte sich um die eigen- tümliche Bestimmung des christlichen Osterfestes und um die Zählung der Jahre von der „Fleischwerdung Christi" an (ab incarnatione Domini). Als Christus geboren wurde, hat natürlich niemand dieses Er- eignis als den Anfang einer neuen Zeitrechnung empfunden, sondern der Vorschlag, damit die Zählung zu beginnen, ist erst Jahr- hunderte später von dem römischen Abte Dionysius Exiguus ge- macht worden (Dionysische Ära) 3 4 und erst nach Karl dem Großen in Urkunden zur Geltung gekommen. Schon vor Dionysius galt in der weströmischen Kirche der 25. Dezember als der Geburtstags acht Tage später begann (für einige Staaten allerdings erst im 18. Jahrhundert!) das Jahr 1 n. Chr. Geb. Das Jahr vorher wird geschichtlich als das Jahr 1 „vor Chr. Geb.", astronomisch als das Jahr 0 bezeichnet? Diese Verschiedenheiten der Einführung und die praktische Schreib- weise der Jahreszahlen rechtfertigen es, daß von den meisten der 1. Januar 1900 — und nicht der 1. Januar 1901 — als Ansang des 20. Jahrhunderts betrachtet worden ist. 1 Das Fest des Gottes der Grenzen (Terminus) wurde am 23. Februar ge- feiert; dann begann der Schaltmonat (s. 0.), an dessen Stelle bei Cäsar der 24. Februar (oder nach einer erst in neuerer Zeit aufgefundenen Inschrift vielmehr der 25. Februar) als Schalttag trat; (der 24. dies sextus, der 25. dies bissextus vor den Kalenden des März; danach das Schaltjahr annus bissextus). 2 Und doch rührt der beste Vorschlag schon von einem persischen Astronomen des 8. Jahrhunderts her: alle 4 Jahre wird ein Schalttag eingelegt, nach dem 28. aber nicht in das 32., sondern in das 33. Jahr. s Daß Dionysius, als er Christi Geburt in das 754. Jahr der Stadt Rom fetzte, um 5 oder 7 Jahre zu spät gegriffen hat, sei nur nebenbei erwähnt. 4 Dies natalis, vgl. M^, S. 59, Anmerk. 4. " Die Schlacht bei Salamis war also geschichtlich im Jahre 480 v. Chr. Geb., astronomisch im Jahre — 479.

3. Teil 3 = Mittelstufe, 2. Stück - S. V

1901 - Glogau : Flemming
V — größer erscheint, so ist einerseits zu bedenken, daß es aus die Art der Darstellung ankommt, andererseits, daß hier die Höhe der Druck- seiten etwas geringer ist.1 Die Fachgenossen werden leicht erkennen, daß bei der Bearbei- tung neben den Erfahrungen des eigenen Unterrichts nicht nur die großen Handbücher, sondern auch viele Einzelarbeiten neuesten Ur- sprungs benutzt sind. Habe ich hierfür dankbar zu sein, so gilt ein besonderer Dank sowohl meinem Freunde, Herrn Oberlehrer Triller, für Durchsicht der Druckbogen und Anfertigung des Registers, als auch der Verlagsanstalt, deren Leiter jederzeit bemüht sind, die ge- schäftlichen Beziehungen durch liebenswürdiges Entgegenkommen zu angenehmen zu gestalten. Krefeld, im Oktober 1901. Pros. Dr. Pahde. 1 Für das englische th ist in diesen: Bändchen das Aussprachezeichen 'sch für das französische g oder j das Zeichen 'sch angewandt. Bei Hinweisen ans den Atlas von Diercke-Gaebler ist erst vom dritten Druckbogen an die neue Auflage (1901) benutzt.

4. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 681

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
Europa. Deuschlands Bewohner. 681 Sehr zahlreich sind die übrigen Lehr- und Schulanstalten sowohl für die allge- meine höhere bürgerliche und gewerbliche Ausbildung, als auch für bestimmte einzelne Lebensberufe, für das Kaufmanns-, Forst-, landwirthschaftliche, Berg-Wesen u. s. w., zur Ausbildung von Chirurgen, Thierärzten u. si w. Eine große Sorgfalt ist in den letzten Jahrzehnten auf die Bildungsstätten für Heranbildung tüchtiger Lehrer ver- wendet worden, sehr groß ist die Anzahl der Mittel- und Elementarschulen, der bei ihnen angestellten Lehrer, der sie besuchenden Schüler. Auch für Musik und Ma- lerei bestehen Akademien und Schulen; unter den Malerakademien sind die zu Berlin, Dresden, Düsseldorf, München, Wien besonders zu nennen; Künstler- und Kunstvereine suchen die Kunst noch weiter zu fördern und zu unterstützen. Der eigen- thümlich ausgebildete Buchhandel in Deutschland ist auch ein Zeichen des regen geistigen und wissenschaftlichen Lebens. §. 66. Deutschland ist das Vaterland der großartigen und wichtigen, ins große Volksleben tief eingreifenden Erfindungen. Das Schießpulver 1348 durch Berthold Schwarz, Papier aus Leinwandlumpen, wahrscheinlich zu Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts zuerst in der Familie des Maler Holbein zu Ravens- burg, die Oelmalerei durch Johannes van Eik 1420, die Holzschneider und Kupferstecherkunft, letztere 1436 durch Rust, die Buchdruckerkunst, diese Königin der Erfindungen, das Element des geistigen Lebens und Strebens, die Fürstin der Künste, die in wenigen Jahrhunderten die Gestalt der Welt geändert, die Gedanken entfesselt, die Pforten der Forschung eröffnet, die Wissenschaft aus der düstern Kloster- zelle auf den Markt der Oeffentlichkeit hervorgehoben, jede große Idee, früher nur Eigenthum des Einzelmenschen, zum Gemeingut aller gemacht, die Intelligenz des Geistes auf den Thron der Menschheit gesetzt, die entferntesten Völker mit einander verbunden; Straßburg und Mainz sind ihre eigentlichen Geburtsstätten, mehr als 17 Städte streiten sich um den Ruhm ihrer Erfindung, Johann Guttenberg ihr eigentlicher Erfinder, Peter Schöffer und Faust sind seine Mitgehülfen (Dr. Falkensteins Geschichte der Buchdruckerkunst). Die Taschenuhren durch Peter Hele 1500, das Spinnrad durch Jürgens 1530, Drath, Näh- und Stecknadeln in Nürnberg 1400, die Lithographie 1794 durch Senefelder in München, alles dieses sind deutsche Erfindungen, der vielen andem, minder tief in das Weltleben eingreifenden, aber dennoch wichtigen Erfindungen nicht zu gedenken, wie z. B. die Erfindung des Orgelpedals durch Bernhard 1480, des Pianoforte 1717 durch Schröder, und anderer musikalischer Instrumente, die Darstellung des ersten Erdglobus durch M. Behaim in Nürnberg, der Flintenschlösser 1517, des Kattundrucks 1523, besonders zahlreich sind die chemischen Erfindungen, Rubinglas durch Kunkel v. Löwenstein, Porzellan durch Böttiger 1705, der Phosphor, elektrische Zündmaschinen durch Fürstenberger 1778, Platin- feuerzeuge durch Döbereiner, Zündhölzchen, Runkelrübenzucker, gal- vanoplastische Arbeiten, Schießbaumwolle u. v. a. chemische Präparate; Brenngläser durch Tschirnhaus, Luftpumpe und Elektrisirmaschine durch O. v. Guerike u. s. w. u. s. w. §• 67. Auf dem Grunde des ganzen deutschen Wesens, gestützt und gehoben durch deutsche Wissenschaften und Kunst und Erfindungen, zum Theil gepflegt durch die Fürsten, noch mehr aber durch die volle innere Kraft des Volkes hat sich das Ge- werbs wesen und der Bürger st and schon frühzeitig und kräftig entwickelt, beson- ders in den freien Reichsstädten, und unter diesen vorzüglich in Nürnberg, welche die Mutter sehr vieler Erfindungen, die Geburtsstätte und Pflegerin einer reichen Ge-

5. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1091

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1091 Europa. Das Königreich Bairrn. eine der gewerbfleißigsten Städte, Gold- und Silberdraht- und Treffenfabriken, Eisendraht, Näh-, Strick-, Stecknadeln (in Schwabach waren die Nadlerarbeiten zuerst in Deutschland einheimisch, jetzt noch 48 Fabrikanten, zum Schwabacher Nadlerverein zusammengetreten, die Schwabacher Nadeln zeichnen flch durch Harte und Wohlfeilheit aus). Strumpfwaaren, Webereien, Papier-, Tadaksfabriken, treffliches Bier; von hier stammt die Schwabacher Schrift der Buchdruckereien, hier wurden von den lutherischen Fürsten 1329 die Schwabacher Artikel aufgesetzt Schwand, Mrktfl., 600 E. Korn- oder Kürnburg, Mrktfl., 7oo L. Wendelstein an der Schwarzach, 1200 E., Sandsteinbrüche, Eisen-, Sensen-, Mefferschmiede, Papiermühlen. — 7) Nürnberg, noi-irnberga, an der Pegnitz, alte berühmte Reichsstadt, die wichtigste Fabrik-und Handelsstadt des Königreichs und des ganzen südlichen Deutschlands, So.ovo E., reich an geschichtlichen Erin- nerungen, sehr reich an Zeugnissen des Blüthenalters deutscher Kunst im Mittelalter, wie keine andere Stadt, die Umgegend vorwalleud sandig, eben, trefflich angebaut, von hohen Doppel- mauern mit zahlreichen Thürmen umgeben, 5 Hauptthore mit großen, gewaltigen Thürmen, 3 kleinere Thore, gegen 2oo Straßen, meist eng und winklig, gegen 3000 meist steinerne, zum Theil sehr hohe Häuser, viele mit Erkern geziert; der Hauptmarkt mit der Frauen- oder Marienkirche, auch kaiserliche Kapelle genanm, im edlen, reinen Baustyle von 1351—1361 erbaut, mit großem Reichthum altdeutscher Verzierungen an der vordern Giedelwand, zumeist von Sebald Schonhofcr, mit der Plattform, von der aus die Kaiserwahlen verkündet wurden, künstliche Uhr von Georg Heuß, mit Figuren von Sebastian Lindenast, dag Männleinlaufen genannt, katholischer Gottesdienst, unfern der Kirche der schöne Brunnen in Pyramidenform, 62' h. und kunstreich durchbrochen, reich mit Figuren verziert, von einem Metallgitter umgeben; die hohe gemauerte Fleischbrücke führt zur Lorenz okirche, 283' l., 80' br., reich mit Bildhauerarbett verziert, mit 2 hohen, kühn gebauten Thürmen, hohen Glasfenstern mit köst- lichen Glasgemälden, besonders das Volkamersche Fenster, das hohe Gewölbe von 26 Säulen getragen, das berühmte Holzschnitzwerk -der englische Gruß» von Veit Stoß, das steinerne Sakrameutshäuschen, viele treffliche altdeutsche Gemälde; die St. S e b a l d S k i r ch e mit 2 schlanken, 264' h. Thürmen, der eine mit silberner, der andere mit goldener Spitze, die Kirche 290' l., 98' br., eins der herrlichsten Baudenkmale gothischer Baukunst von ihrer Entwickelung bis zur höchsten Blüthe im 14. Jahrhundert, überaus reich an Bild- und Kunstwerken, das 18 Ctr. schwere Cruzifix an der Löffelholzifchen Kapelle, die sogenannte Braut- oder Ehethür, reich mit Figuren bedeckt, das große Hautrelief der Leidensgeschichte von Adam Kraft 1492, dem Rath- haus gegenüber, das jüngste Gericht von demselben 1514, über der Schauthüre, das Innere von 22 gegen 79' h. Säulen getragen, die Farbenpracht der meist von Veit Hirschvogel und Söhnen gemalten Glaöfenster, schöne alte Gemälde, zum Theil auf Goldgrund, auch von Albrecht Dürer, Hans Culmbach, Merian, Wohlgemuth, der 32 Ctr. schwere, kunstvoll gearbeitete Tauf- stein von weißem Kupfer mit zahlreichen Figuren, Adam Krasts Hautrelief -das Abendmahl- und «Jesus am Oelberge-, große Orgel, vor Allem aber das St. Sebaldusgrab, von Peter Bischer und Söhnen, 1508—19, eine der künstlerischsten Bronzearbeiten, kapeüenartig, 15' h., 8'/r' l., 4'/,' br., reich mit Figuren verziert; die 12 Apostel, 12 Kirchenväter, außerdem 72 größere und kleinere Figuren, der Sarg mit getriebenem Silberblech überzogen (42 Mark 9 Loth); die alte Reichs-Burg, früher Sitz der Burggrafen von Nürnberg, die ganze Stadt über- ragend, mit weiter Aussicht, am tiefen Stadtgraben aus der i>'Seite, alterthümlich, der 5eckige Thurm Lug ins Land, 1367erbaut, die untere und obereburgkapelle im sogenannten Heidemhurm, Gemäldesammlung, 336' t. Brunnen; das Rathhaus, 110 Schritt lang, 3 Stock hoch, ein altes großartiges Gebäude, 1340 in seiner ersten Gestalt vollendet, später wiederholt erweitert, 1616 ein totaler Neubau damit verbunden, der große, schöne, reichverzierte, 801 1, 30' br. Rathhautzsaal, in dem 1649 das große Friedenßmahl gefeiert worden; der Aegidienplatz, Dielinghof, jetzt Theresienplatz, von schönen Gebäuden umgeben, das Gymnastalgebäude, die St. Aegidienkirche, nach dem Brande 1711 — 18 wieder aufgebaut, ein Ueberrest der alten Kirche ist die Euchariuskapelle; die Aegidienkirche selbst im neuern Ge- schmack aufgeführt, Altargemälde von van Dyk, in der Spitalkirche waren die Reichs- Insignien aufbewahrt, die Landauer Brüderhauskapelle; Johannitzttrche mit Johanniskirchhof aus ihm Dürers Grab, A. Krasts 3 Kreuze; Adolph Dürers Haus, Denkmal auf dem Milch- markt, mehrere Springbrunnen, Kettenbrücke; alte Gewcrbbstadt, in welcher 1440 die Ziehplatte zum Drahtziehen, das Orgclpedal, 1500 die Taschenuhren durch Peter Hell, das Messing durch Peter Ebner, die Windbüchse durch Hans Lobsinger, Pressen zu Metallfiguren, das erste Feuer- schloß, die Klarinette, die Holzschneidekunst erfunden worden, Joh. Baptist Homann versah ganz Deutschland mit Landkarten und Globen? ausgebreitete und sehr mannigfaltige Gewerbthätiakeit welche die große Mannigfaltigkeit der Nürnberger Waaren liefert, die über die ganze Erde verbreitet werden, und nicht blos in Nürnberger Spielwaaren bestehen, sondern in ihrer Hauptstärke

6. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1420

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1420 Europa. Das bereinigte Königreich Großbritannien und Jreland. und andere reichhaltige Sammlungen, viele derselben geben sehr gediegene Zeitschriften heraus, besonders zahlreich sind die der Naturkunde zugewendeten. Die British Asso- ciation for the Advancement of Science zahlt 2350 Mitglieder, darunter die bedeu- tendsten wiffenschaftlichen Größen, und erstreckt sich über das ganze Reich. Unter den Sammlungen ist besonders das britische Museum zu nennen, dessen Grund- lage die im Jahre 1753 vom Parlament angekauften reichen Sammlungen des be- rühmten Arztes Sloane bildet, überaus reich an seltenen Büchern und Hand- schriften, an ethnographischen Sammlungen aus allen Erdtheilen, an alten kostbaren Bildhauerwerken. Bedeutend ist die Buchdruckerthätiqkeit, die ihren Hauptsitz in London, dem Haupt- Büchermarkt deö Landes hat; Buchdruckereien und Buchhandlungen in kolostalen Verhältnisten, wie sonst nirgends, in London erschienen 1850 über 5000 neue Bücher und Broschüren, sind im Buchhandel die einzelnen Zweige der Literatur von einander getrennt; eine eigenthümliche Erscheinung der englischen Presse sind die monatlich erscheinenden Magazins, Unterhaltungö- schristen für das größere Publikum, die fast alles Neue in ihr Bereich ziehen; zahlreiche Pracht- werke, viele illustrirte Zeitschriften und Bücher; England ist das Vaterhaus der Pfennigblätter, welche allerdings mehr Vielwisserei als wahre Bildung verbreiten. — Großartig ist das Zei- tun gswesen, dessen Hauptquartier London ist; im Jahre 1818 wurden 82 Mill. Exemplare von täglich und wöchentlich erscheinenden Blättern gedruckt, von denen auf England 671/2 Mill. mit 160 Londoner und 232 Provinzialblättern, auf Schottland mit 94 Blättern 7’/2, auf Jreland mit 117 Blättern 7 Mill. kommen; sie werden nicht mit Vorausbezahlung, sondern jede Nummer einzeln verkauft; die Times, die Morning Chronicle, die Morning Post, der Morning Herold, die Daily News sind davon die bedeutendsten, jede mit bestimmter polnischer und Handelsrichtung; großartig sind die Kosten, die sie verursachen; am 7. Mai 1850 bestand die Times mit Beilage aus 72 Spalten und 17,500 Zeilen aus mehr als 1 Mill. Typen, davon wurden gegen 2/5 erst nach 7 Uhr Abends geschrieben, gesetzt, corrigirt, die Beilage wurde 71/2 Uhr zur Presse gegeben, die erste Form deö Hauptblatteö um 31/4, die zweite um 43/1, von der 34,000 Exempl. starken Auflage, von denen 7000 um 61/4 Uhr, 21,000 um 7l/2 und die übrigen um 83/t Uhr ausgegeben wurden, am 28. Januar 1846 wurden 54,000 Expl. ausgegeben, am 1. März 1848 über 140 Ctr. Papier dazu verwendet, gewöhnlich täglich 90 Ctr., die eine Oberfläche von 30 Acres bedecken würden; beständig sind 140 Ctr. Typen in Gebrauch, 110 Setzer, 25 Drucker in Thätigkeit; an Steuern zahlt die Times für Papier 16,000, für Stempel 60,000, für Anzeigen 19,000, im Ganzen 95,000 Pfd. Sterl.; durch das Londoner General-Postamt werden allwöchentlich 3740 Ctr. Zeitschriften versendet. §. 20. Für Künste geschieht in England sehr viel, doch ist die Zahl der ein- heimischen Künstler gering; England hat von jeher wenig in den Künsten geleistet, am meisten noch in der Baukunst, am wenigsten in der Musik; bei allen Reizen der Bildung und des Reichthums, bei der unendlichen unermüdeten Uebung, womit in England die edle Tonkunst betrieben wird, hat es bis jetzt keinen einzigen musikalischen Schöpsungsgeist hervorgebracht, das klare Organ des Ohrs, der reine Klang der Brust, die Musik ist ihnen versagt; von der Art der englischen Baukunst zeugen die Dom- kirchen von Pork, Salisbury, Westminster, die Schlösser und Landhäuser der englischen Großen; auch an vorzüglichen Malern ist England arm, bei allen Hülfsmitteln des Reichthums, bei aller Förderung und Strebung; erst in neuester Zeit hat auch England tüchtige Meister aufzuweisen, wie Landseer, Barry, Balfe u. a. m., besonders gut ist die Malerei in Wasserfarben vertreten; reich ist es dagegen an Kunstwerken, von denen große Schätze in öffentlichen und Privatsammlungen angehäuft sind; nirgends wird so viel für Musik, Malerei, Bildhauerkunst als in England bezahlt; weniger Kenner, mehr Liebhaber der Kunst; man hat berechnet, daß von allen bessern Werken der ältern Maler die größere Hälfte sich in England befindet, die kleinere in den Samm- lungen des Festlandes. Treffliche Gemälde und Bildhauerwerke sind im britischen Museum, in der 1823 gegründeten National-Gemäldegallerie, in den königlichen
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